Espenhain - 1322 erstmals als Hespenhayen urkundlich erwähnt - liegt 9 Km von der Kreisstadt entfernt an der Bundesstraße 95. Ursprünglich war der Ort ein Angerdorf mit Großgut und über Jahrhunderte landwirtschaftlich geprägt. Auch in Espenhain wurde der dörfliche Friede zeitweilig durch vorbeiziehendes Kriegsvolk gestört. Im historischen Ortskern befindet sich eine Dorfkirche aus dem Jahr 1709.
Mit dem Braunkohlebergbau hielt um die Jahrhundertwende die Industrie Einzug und brachte viele Veränderungen. Die Gewerkschaft "Margaretha" baute zur Unterbringung von Arbeitern drei Häusern für 18 Familien, wodurch sich u. a. die Einwohnerzahl von 230 im Jahre 1905 auf über 400 erhöhte. Der von der Gewerkschaft betriebene Tiefbau wurde bald eingestellt und Kohle über Tage gewonnen.
In den Jahren 1938 bis 1942 baute die Aktiengesellschaft (ASW) vor den Toren Espenhains ein Kohleveredlungswerk mit Brikettfabriken, zwei Großkraftwerken und einer Schwelerei. Ende des Jahres 1943 lief die Teerverarbeitung an.
Mehr als 3000 anglo-amerikanische Sprengbomben zerstörten ab September 1944 die Produktionsanlagen. Schwer war deshalb der Wiederaufbau nach Kriegsende.Neben den Anlagen des Betriebes entstanden in den 50er Jahren ein Kulturhaus und eine Zentralschule im Ort.
Die Gemeinde zählte 1956 2350 Einwohner und 1990 noch 1545.
Das Werk Espenhain wurde im Verlauf der Nachkriegsjahrzehnte zum größten Umweltverschmutzer im Leipziger Raum. Besonders Mölbis und andere Orte in der Nachbarschaft der Werkes hatten darunter zu leiden. Trotz einer begonnenen biologischen Abwasserreinigung in den 70er Jahre blieb es bei einer verschmutzten Pleiße.
Dem Tagebau weichen musste gegen Ende der 70er Jahre Magdeborn mit 3500 Bewohnern. Die Umsiedlung der Bürger von Magdeborn nach Leipzig, Borna und andere Städte und Orte war die bislang größte im Leipziger Raum.
Die Stillegung der Kohleveredlungsanlagen im August 1990 brachte für Espenhain und die Orte der Umgebung eine spürbare Luftbereinigung.