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Kahnsdorf mit seinen Ortsteilen Zöpen und Pürsten liegt genau in der Mitte zwischen den Städten Borna, Altenburg, Zeitz und Leipzig. So besagt es zumindest die um 1840 erschienene Kirchengalerie. 

Als selbständige Gemeinde mit Zöpen und Pürsten existiert Kahnsdorf erst seit 1956. Vorher, vom 1. November 1935 an, bildeten der Bahnhof Kieritzsch, die Orte Zöpen, Kahnsdorf und Pürsten die Gemeinde Neukieritzsch. Der Tagebau Witznitz schnitt die Verbindungen der Dörfer zu Neukieritzsch ab, so dass eine selbständige Gemeinde Kahnsdorf gebildet werden musste.
Die Inbetriebnahme der Bahnstrecke Leipzig (Beyrischer Bahnhof)-Altenburg am 19. September 1842 brachte für Zöpen, Kahnsdorf und Pürsten Vorteile. Der weitere Ausbau der Strecke bis Hof erfolgte in den Jahren 1842 - 1851. Der Bahnhof Kieritzsch und alle damit im Zusammenhang stehenden Gebäude und Wohnhäuser wurden auf den Fluren von Kahnsdorf und Pürsten errichtet. Hinzu kam 1909 die Querbahn Pegau-Kieritzsch-Borna-Geithain. Die nur 2,5 bis 3 km von der Bahnstation Kieritzsch entfernten drei Dörfer erlebten einen Aufschwung, der sich fördernd auf Handel und Handwerk auswirkte und zur Ansiedlung von industriellen Kleinbetrieben führte. Zöpen, das als Parochie und Schulort bisher dominiert hatte, verlor an Bedeutung.
Im 19. Jahrhundert wurden die drei Dörfer wegen ihres Wohlstandes vom Volksmund als "Fürstentümer" bezeichnet. Der älteste der Orte ist Pürsten, der bereits 1096 genannt wird; 1350 findet Kahnsdorf Erwähnung; Zöpen 1421. Sicher ist, dass Pürsten und Zöpen als sorbische Siedlung in der wasser- und fischreichen Pleißenaue entstanden und Kahnsdorf als deutsche Gründung folgte. Zöpen und Kahnsdorf hatten Rittergüter. Letzteres ging in die Geschichte ein, da sich hier am 1. Juli 1785 der Dichter Friedrich Schiller mit Christian Gottfried Körner, dem Vater von Theodor Körner, traf. Beide Männer schlossen hier eine Freundschaft, die für Schiller nicht nur Rettung aus finanzieller Misere bedeutete, sondern zugleich zu weiterem dichterischen Schaffen anregte.
In Erinnerung an diese Begegnung brachten Mitglieder des Kulturbundes des Kreises Borna anläßlich des 150. Todestages von Friedrich Schiller 1955 eine Gedenktafel am ehemaligen Herrenhaus an. Die Gemeinde Kahnsdorf, die wie eine Halbinsel in den Tagebau Witznitz hineinragt, liegt rund 8 km nordwestlich von Borna. Sie zählte 1990 530 Einwohner.

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