user_mobilelogo

Pegau, im äußersten Westen des Landkreises gelegen, grenzt an Sachsen-Anhalt. Die Stadt wird durch einen Nebenarm der Weißen Elster, den Mühlgraben, in die Ober- und Niederstadt geteilt. Durch den "wilden Groitzscher Grafen Wiprecht erhielt Pegau wieder eine gewisse Bedeutung", so heißt es in Sachsens Kirchengalerie um 1840.

1096 ließ Wiprecht in Pegau aus machtpolitischen Grüneden ein Kloster bauen. Dieser Klosterbau war der erste östlich der Saale. Mönche dieses Klosters schrieben um 1150 Annalen, die eine wichtige Quelle zur Rechtsgeschichte der damaligen Zeit sind.
1172 und 1180 bestätigte Kaiser Friedrich Barbarossa dem Kloster Münz- und Marktrecht. Eine Befestigung für Pegau wird bereits 1219 urkundlich erwähnt. Die 1190 als dreischiffigen Hallenkirche erfolgte im 15. Jahrhundert im Stil der Gotik. In der Südwestkapelle dieser Stätte befindet sich das aus dem 13. Jahrhundert stammende figürliche Grabmal Wiprechts von Groitzsch. Ursprünglich war es in der Klosterkirche, die 1556 abgebrochen wurde.
Sehenswert ist in Pegau die Löwenapotheke aus dem Jahre 1709. Weit bekannt ist das nach Plänen von Hieronymus Lotter im Renaissancestil von Paul Wiedemann 1559 bis 1561 erbaute Rathaus.1723 wurden auf Veranlassung des sächsischen Kurfürsten August des Starken an allen wichtigen Poststraßen Distanzsäulen aufgestellt. Auch Pegau erhielt zwei dieser Postsäulen. Die noch heute an der Elsterbrücke stehende hatte ursprünglich ihren Platz weiter östlich an der Straßenkreuzung Groitzsch-Audigast. Sie wurde 1898 umgesetzt, diese vom Zeitzer Hofbildhauer Bockfleisch gefertigte Säule wurde 1963 und 1983 restauriert.
Die zweite Distanzsäule hatte ihren Platz am ehemaligen Obertor. Sie wurde 1873 abgebrochen. Ein Denkmal technischer Art ist die in der Nähe der B2 1890 gebaute Ziegelei Erbs. Ihr Standort ist durch den als Ziegelrohstoff gut geeigneten Aulehm geologisch bedingt. Ende der 70er Jahre stellte die Ziegelei die Produktion ein.
Pegau ist der Geburtsort von Louis Ferdinand von Rayski (1806). Bekannt sind seine Porträts und Landschaften, die er im Auftrag des sächsischen Adels schuf. Er starb 1890 in Dresden.
Im Verlaufe der Geschichte erlitt Pegau Feuerbrünste und Zerstörungen. 1664 wüteten die Schweden in der Stadt; Preußen plünderten im Siebenjährigen Krieg; nicht unberührt blieb die Stadt von den Ereignissen des Frühjahresfeldzuges 1813. Der nahe bei Pegau gelegene Ort Stöntzsch mußte 1965 der Kohle weichen. Ersatzwohnbauten für Stöntzscher Familien entstanden in Pegau.
Gegenwärtig vollziehen sich in der Stadt viele Veränderungen: Häuser werden saniert, Fassaden abgeputzt, Baulücken geschlossen und vieles zur Erhaltung des historischen Stadtkerns getan. Pegau zählt gegenwärtig rund 5000 Einwohner.

Nähere Informationen: www.pegau.de

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.